1.Männer : Spielbericht (2009/2010)

Bezirksliga
1. Spieltag - 01.08.2009 15:00 Uhr
FC Thüringen Jena   VfR Bad Lobenstein
FC Thüringen Jena 6 : 0 VfR Bad Lobenstein
(3 : 0)

Spielstatistik

Gelbe Karten

David Kachold *, Riccardo Aust *, Martin Müller *

Zuschauer

85

Torfolge

1:0 (19')FC Thüringen Jena per Elfmeter
2:0 (23')FC Thüringen Jena per Kopfball
3:0 (37')FC Thüringen Jena
4:0 (66')FC Thüringen Jena
5:0 (75')FC Thüringen Jena
6:0 (90')FC Thüringen Jena per Kopfball

ERNÜCHTERUNG PUR

Wurde die 0 : 5 Pokalklatsche aus der Vorwoche gegen den 1. FC Greiz noch intern
als "Betriebsunfall" gewertet, offenbarte der VfR Bad Lobenstein im ersten Punktspiel
genau die Schwächen, die sie schon in der Vorbereitung offenbarte : 3 Gegentore vom
Kreisligisten Bodelwitz, 4 Treffer vom Kreisligisten Krölpa und die 5 Treffer aus dem
Greizer - Spiel. Die Abwehrarbeit ist zur Zeit nicht bezirksligatauglich und damit sind
Diskussionen um einen vorderen Platz in der Tabelle völlig verfehlt. Mehr noch, durch
den Ausfall von Sebastian Mai ist derzeit auch kein Spieler des VfR in der Lage, in der
Offensive für solch eine Durchschlagskraft zu sorgen, um den "Wundersturm" des
Vorjahres mit immerhin 106 Treffern wieder erblühen zu lassen.
Man muß schon lange zurück blättern, um ein solches Erbenis zu finden.
Im Jahre 2003 bezog man in der Landesklasse bei Blau-Weiß Weißensee
eine 6 : 0 Auswärtsniederlage, stieg damals auch sang-und klanglos ab.
Natürlich ist es noch lange nicht soweit, um schon die schlimmsten Aussichten an die
Wand zu malen. Und natürlich ist auch Pech dabei, ausgerechnet gegen die vermeindlich
3 stärksten Mannschaften der Liga zu Beginn spielen zu müssen, in der Zeit, in der
man sich noch mit diversen Verletzungen herum schleppen muß.

Dabei begann am Samstag eigentlich alles nach dem Geschmack des VfR:
Keine 15 Sekunden waren gespielt, prallte ein Ball von Liebermann zu Gäbelein,
sein Schuss an Torhüter Kriemer vorbei konnte aber durch die Gastgeber gerade noch
vor Überschreiten der Torlinie gerettet werden. Auch Markus Großers Schuss nach
Anspiel von Gäbelein wurde noch zur Ecke geblockt ( 9.). Martin Müller mit einem
gefühlvollen Freistoß verfehlte aber ebenso das Ziel ( 11.). Auf der Gegenseite zeigte sich
Jenas Rekordtorschütze Diller erstmals, als er nach 13 Minuten mit einem Linksschuß
das Ziel verfehlte. Der VfR fand aber in diesen Anfangsminuten zunehmend an Sicherheit.
Wie man aber eine Mannschaft, die um seine innere Ordnung ringt, aus dem Konzept bringen
kann, zeigte Schiedsrichter Kraut nach 19 Minuten. Bei einem Jenaer Angriff trat ein
Spieler auf den Ball und fiel. Der am Mann stehende Abwehrspieler des VfR fiel über ihn und
der Schiedsrichter auf die Aktion herein. Den geschenkten Elfmeter drosch Diller eiskalt
ins linke, untere Eck (19.). Ehe sich der VfR richtig versah, die nächste Fehlentscheidung
des "schwarzen Mannes". Wieder rutschte ein Jenaer im Zweikampf aus, der geschenkte
Freistoß kam auf die linke Außenbahn, wurde ins Sturmzentrum geschlagen und hier
war Löffler völlig allein, auch Steven Kessel viel zu weit weg, und es stand 2 : 0 ( 23.).
Auch wenn bis zu diesem Zeitpunkt die Jenaer Führung als glücklich einzuschätzen war,
zeigten sie in der Folgezeit, warum man diese Mannschaft auf den Favoritenzettel für diese
Saison haben muß. Denn, wie das 3 : 0 heraus gespielt wurde, war schon Fußball vom
Feinsten. Diller ließ sich im Mittelfeld von niemanden aufhalten und spielte den Ball genau
in den Lauf von Krieg, der keine Mühe hatte, den Ball an Kessel vorbei zu schieben.
Die Jenenser spielten nun, wie sie wollten und hatten den VfR im "Sack".

Die zweite Halbzeit begann mit dem Bemühen des VfR, wieder Ordnung in die eigenen
Aktionen zu bekommen. Doch Konzentrationsmängel en maß brachten immer wieder
Ballverluste. Einwürfe, Abschläge oder auch kurze Zuspiele landeten beim Gegner.
Hinzu kam mit dem verletzungsbedingten Ausscheidens von Riccardo Aust nach einem
Pressschlag weitere Unordnung in die eigene Abwehrarbeit ( 65.). So erlief sich erneut
Diller einen Querpass von Markus Großer in der eigenen Abwehr und überlistete den zuweit
vor dem Tor stehenden VfR-Schlußmann mit einem Heber. Steven Kessel versuchte zwar noch,
an das Leder zu kommen, prallte aber mit voller Wucht an den Posten und blieb liegen.
Zwar spielte er bis zum Ende durch, doch solche Aktionen dämpften nur das nicht mehr
vorhandene Selbstbewustsein. Die Tore Nr. 5 und 6 durch Hörnig ( 75.) und Moenke ( 93.)
waren wie im Training heraus gespielt. Einzig ein Freistoß von Marc Ziermann an die Unterkante
der Querlatte ( 77.) war soetwas wie eine Chanche. Da aber auch die Gastgeber noch die
obere Torumrandung trafen, ist das 0 : 6 zum Schluß sogar noch schmeichelhaft.

Müsste man eine Einzelkritik der Spieler des VfR am Samstag erstellen, hätte lediglich
der fleißige Benjamin Wirth seine Arbeit verrichtet. So zeigt sich, daß beim VfR die
Abwehrarbeit neu erarbeitet werden. Mit dem Versuch, "Hurra-Fußball" ala Vorjahr zu spielen,
ist man nun kläglich gescheitert. Jetzt heißt es, erst einmal hinten alles zu ordnen, um
nicht am kommenden Sonntag den SV Moßbach zum nächsten "Schützenfest" einzuladen.