1.Männer : Spielbericht (2022/2023)

ENDE GUT - ALLES GUT

Tore schießen gehört nicht zu den Hauptaufgaben von Florian Wiechert. Als Mittelfeldspieler
beim VfR Bad Lobenstein ist er mehr für das Ballverteilen und Löcher stopfen zuständig.
Doch die Freude über seinen Führungstreffer im Kreisderby in der 77. Minute beim VfB Pößneck
glich einem Vulkanausbruch ! Sein Traumtor ins linke Dreiangel beendete ein taktisch geprägtes
Duell, bei der jede Mannschaft seine Phasen hatte, zu Gunsten der Koseltaler.
Denn in der Folge schnürte Sebastian Mai einen Doppelpack, binnen 6 Minuten hatte der
VfR die Gastgeber abgeschossen.
 
Nun lag jedoch das Augenmerk in diesem Spiel auf der Tatsache, dass die Mannschaft von
Jürgen Raab das Hinspiel auf dem Bad Lobensteiner Kunstrasen im Herbst mit 2 : 1 gewann
und damit eine fast zwanzige jährige Durststrecke der Pößnecker im Oberland beendete.
Hinzu kam, dass mit Johannes Liebmann der ehemalige VfB Trainer nun den VfR coacht und
natürlich gewurmt war, gegen seine ehemalige Mannschaft zu verlieren. Dieser Stachel saß
bei den Koseltalern tief und so wollte die gesamte Mannschaft diese Schmach auch für
ihren Trainer auswetzen. Mit einer defensiveren 4-4-2 Formation wollte man aufkommenden
Druck des VfB frühzeitig entgegnen. Der Start gelang dem VfR auch vielversprechend, denn
Oliver Hölzel scheiterte am Pfosten (13.). Doch noch häuften sich viele Ungenauigkeiten in
Richtung der Box und die Pößnecker konnten sich nach und nach von der Umklammerung
befreien. Brenzlig war der Kopfball von Daniel Dittmar, den Marius Trunk per Kopf für seinen
schon geschlagenen Keeper klären konnte (43.).
 
Auch nach dem Wechsel hatte keine der beiden Mannschaft gravierende Feldvorteile.
Das Spiel wogte auf und ab. Liebmann sortierte immer wieder seine Mannschaft. "Haltet die
Abstände, bleibt an eueren Leuten !" schallte es auf der einen Seite, während Raab auf
der anderen Seite seine Mannschaft aufforderte, " schaut doch einfach hoch und seht die
freien Räume !". Doch Lucas Hoffmann oder Paul-Daniel Bursuc brachen zu oft verheißungsvolle
Offensivaktionen frühzeit ab, da auch die VfR Abwehr stand. Die Engmaschigkeit der beiden
Abwehrreihen ließen so auch kaum etwas durch. Um so überraschender der Geniestreich
von Wiechert. Als die VfB Abwehr mit einem Anspiel rechnete, zog er aus rund 20 Metern
butterweich ab und legte die Kugel, für Laurence Wohlfahrt unerreichbar, ins linke Dreiangel (77.).
Dies war der Knock Out für den VfB, denn sie schwammen nun gehörig. Janek Köcher fand
zunächst das Loch in der Abwehr, legte zu Sebastain Mai ab. Dieser umkurvte noch Wohlfarth
und legte das Leder ins leere Tor (80.). Und als das nächste Zuspiel von Daniel Dittmar unter
der Sohle eines Pößneckers durch rutschte, stand Mai erneut frei vor dem Keeper und ließ
sich nicht zweimal bitten (83.). "Wir haben heute gewonnen, weil wir unsere taktische Ordnung
gehalten haben", analysierte Johannes Liebmann mit einem lächelnden Gesicht.