2018 * - EIN JAHR MIT STERNCHEN

Bernd Schneider *, 16.12.2018

2018 * - EIN JAHR MIT STERNCHEN

Rückblick auf die Hinrunde 2018/2019

 

Erfolgreichstes Jahr im Landesmaßstab

Das Fußball-Buch des Jahres 2018 ist beim VfR Bad Lobenstein geschlossen. Bei der Beschriftung der Rückwand erhält dieses Werk ein Sternchen, geht es doch als das Erfolgreichste der jüngeren Geschichte im Landesmaßstab ein. Denn ein ganzes Jahr mit lediglich 2 Punktspiel-Niederlagen, mit drei begeisterten Pokalauftritten gegen jeweils höhere Verbandsligisten und einem immer noch sensationell nachwirkenden Testspiel-Sieg gegen den Drittligisten FC Carl Zeiss Jena runden ein „Sahne-Jahr“ ab, welches die Koseltaler stolz sein lassen können.

 

Neue Saison 2018/2019 in einer Rumpf-Liga

Die Hinrunde begann für die Mannschaft von Heiko Becker aber erst einmal als Zuschauer.

Hatte im Juni kurz vor Spieljahresbeginn der SV Elstertal Silbitz/Crossen kurzfristig seinen

Rückzug aus der 16-Staffel der Landesklasse 1 erklärt, zog auch der ruhmreiche SV Motor Altenburg nach vielen Spielerwechseln Anfang Juli die Reisleine und meldete seine Mannschaft

ab. So blieben 14 Mannschaften für eine Rumpfliga übrig, was zur Folge hatte, dass nach dem

1. Spieltag ein komplett neuer Spielplan erstellt werden musste. So bekamen sowohl der VfR als

auch der SV Germania Ilmenau ihre Auftaktbegegnung als Nachholer zum Einheitsfeiertag am

03. Oktober serviert.

 

Start mit einem rasanten Oberland-Derby

Der Liga-Alltag für den VfR begann so an einem Freitag-Abend ausgerechnet mit dem immer

wieder jungen Oberland-Derby bei den Kreisstädtern vom FSV Schleiz. Dass in einem solchen

Spiel andere Tugenden zählen als ein schönes Spiel abzuliefern, versteht sich von selbst. So war dieses Spiel vor immerhin 320 Zuschauern auch gleich die richtige Adrinalinspritze und sah die Koseltaler nach 90 Minuten in der Abend-Dämmerung mit einem 2 : 1 Sieg jubeln. Jedoch hätte es auch deutlicher und weniger nervenaufreibend werden können, hätte nicht nur Sebastian Mai mit seinen beiden Toren für Klarheit gesorgt. Zum ersten Heimauftritt beherrschte die Mannschaft

die Gäste aus Jena-Zwätzen überraschend deutlich mit 5 : 1, wobei es bereits zur Pause 5 : 0 stand und in der Mannschaft der Blick auf das bevorstehende Pokalspiel gegen Martinroda gerichtet war.

 

Zögerliches vor dem Tor bringen Einbußen

Reizvoll war auch die nächste Auswärtsaufgabe beim FC Saalfeld, hatte man doch in der Saalestadt seit 5 Jahren nicht mehr gewinnen können. Doch Kevin Hammerschmidts Führungstor war zu wenig, um bei dem FC den Siegeswillen zu brechen. Viele Hochkaräter ließ die Mannschaft vor dem Tor von Jockiel liegen, auch weil oft zu zögerlich der Abschluß gesucht wurde. So kam es dann auch, wie es kommen musste. Fehler begünstigsten die beiden Saalfelder Siegtreffer, die zweite Jahresniederlage nach Neustadt im März und 27 Wochen Ungeschlagenheit war in die Tabelle eingemeiselt. Der VfR brachte aus Saalfeld nicht nur keine Punkte mit, auch einen Janek Köcher mit einem Fußbruch, an der die Mannschaft in der Folge schwer zu knabbern hatte. So kam der VfR in Neustadt nach einer frühen roten Karte nicht über ein 1 : 1 hinaus, auch der folgende Heimauftritt gegen die sich imens verstärkte Mannschaft von Gera-Westvororte brachte beim 3 : 3 nur einen Punkt. Dabei führte man zur Pause mit 3 : 0, brach aber in der letzten halben Stunde völlig ein. Hier merkte man schmerzlich das Fehlen des Lenkers und Kapitäns Köcher.

 

Mut tanken gegen das Schlußlicht

So kam nach diesen beiden Remis-Spielen der Nachholer des 1. Spieltages gegen Ilmenau gerade recht. Auch die Germania wurde in der Sommerpause personell arg gebeutelt, verlor mit 11 Spielern eine komplette Mannschaft und reiste als siegloses Schlußlicht an.

Ein nicht oft zu verzeichnender Dreier-Pack von Victor Ernst brachte den standesgemäßen Sieg, doch das erhoffte Feuerwerk zum Freischwimmen und Mut tanken blieb aus.

Die Lockerheit, die Leichtigkeit des Sommers schien wie weggeblasen, an dessen Stelle trat nun wieder der Kampf. So konnten die Koseltaler durch ein spätes Tor von Oliver Hölzel in Zeulenroda beim 2 : 2 eine weitere Niederlage gerade noch so abwenden. Das folgende Achtel-Final-Aus gegen Bad Langensalza mit der Halbherzigkeit zog sich rüber ins Spiel gegen Schott Jena II, denen man am Ende noch einen Punkt beim 1 : 1 schenkte. Bitter in diesem Spiel auch, dass das Trittopfer Richie Steinbach zum Verbal-Täter wurde und mit Rot zum vorzeitigen Duschen musste.

 

Unzufriedenheit dreht sich in Mumm

Dass mit den Ergebnissen in und um die Mannschaft keiner zufrieden war, konnte man an der Mimik der Spieler deutlich ablesen. So lag auf den letzten Jahresspielen schon eine Menge

Druck, wollte man sich nicht frühzeitig aus dem Spitzenkampf verabschieden.

Mit Torwart-Routnier Steven Kessel im Gepäck ging es in Weimarer Land zu den Grün-Weißen nach Blankenhain. Er machte es vor, wie man sich in eine Partie wirft, hielt bis zur Pause mehrfach überragend die Null, damit die Mannschaft nach der Pause mit einem Doppelschlag durch Marco Narr und David Linke ein schwer erarbeitetes 2 : 0 mit nach Hause nehmen konnte. Diesen Sieg des Willens bekamen eine Woche später auch die Stadtrodaer zu spüren. Doppelseitig legten sich Sebastian Mai und David Linke ihre Tore auf, der 2 : 1 Sieg bei der Rückkehr auf den Kunstrasen kam zum rechten Moment. Denn auch die hoch gehandelten Kahlaer staunten nach dem Spiel nicht schlecht, wie man mit 3 selbst erzielten Toren doch noch verlieren kann. Der VfR machte beim 4 : 3 aber die Hausherren zum Jäger, auch, weil die Effizienz vor dem gegnerischen Tor zurück war.

Zwar handelte sich der VfR mit dem 1 : 1 gegen den überraschend auf Platz 2 postierten Traktoristen aus Teichel noch einmal ein Unentschieden ein, doch überwog in diesem Spitzenspiel die Gefahr beiderseitig, nicht verlieren zu wollen. So blieb zum Hinrunden-Finale noch die Aufgabe, sich ordentlich und mit einem guten Gefühl für Kommendes aus dem Jahr 2018 zu verabschieden. Das 4 : 1 in Gera-Roschütz wird diesem voll gerecht.

 

Statistik :

Schwierig ist ein Vergleich zum Vorjahr, da diese Halbserie zwei Spiele weniger aufweißt. Dennoch überwintert der VfR erstmalig als 3. der Landesklasse ( Vorjahr Platz 5 ). Kam die Mannschaft dabei in 15 Spielen auf 26 Punkte, sind es aktuell wieder 26 Punkte, nur aus 13 Spielen.

Auch die Torausbeute ist durchaus positiv zu bewerten, denn aktuell traf man 31 mal in 13 Spielen, im Vorjahr waren es in 15 Spielen 32 mal. Teilten sich vor Jahresfrist nur 5 Spieler in diese 32 Treffer, sind es zur Zeit 9 Spieler für diese 31 Buden. Wie im Vorjahr führt Sebastian Mai die Liste der Torjäger der Koseltaler an : Mit 8 Treffern (Vorjahr 12) führt er vor Oliver Hölzel (5 – Vorjahr 10) und den torgleichen Neuzugang Kevin Hammerschmidt. David Linke und Victor Ernst bringen es auf 4 Tore, Tim Gössinger auf 2 Treffer. Je einmal trafen Martin Wirth, Markus Baer und Marco Narr.

 

Aktuell verfügt der VfR aber über ein Minus beim Fair-Play. Kamen die Koseltaler in der Hinrunde der letzten Saison mit zwei Ampelkarten davon, stehen nun zwei rote Karten in den Analen. Hinzu kommen 16 gelbe Verwarnungen, was jedoch einen guten Schnitt bedeutet.

 

Wegen der wenigeren Spiele ist auch die Zuschauer-Resonanz kaum vergleichbar, jedoch geht der Trend nach oben. 926 Zuschauer sahen die 8 Heimspiele im Vorjahr ( Schnitt 115 ), derzeit sind es 825 Zuschauer bei 6 Heimspielen ( Schnitt 137 ).

 

Alle 13 Spiele absolvierten Sebastian Mai, Sebastian Tens, Oliver Hölzel und Kevin Hammerschmidt. Martin Wirth und Markus Baer folgen mit 12 Einsätzen, Richie Steinbach und Niko Schröder mit 11, Mike Rzoska mit 10 Berufungen. Insgesamt kamen 22 Spieler in dieser Hinrunde zum Einsatz.