KOSELTALER MIT FURIOSEM ENDSPURT

Bernd Schneider *, 30.06.2014

KOSELTALER MIT FURIOSEM ENDSPURT

Starke Rückrunde sichert Liga - Verbleib / Marcus Richter in allen 32 Spielen dabei
 
 
Der VfR Bad Lobenstein kann auch in der schon vor der Tür stehenden neuen Saison 2014/ 2015
in der Landesklasse, der zweithöchsten Liga des Freistaates Thüringen, spielen. Die Koseltaler untermauerten dabei
in einer starken Rückrunde mit 8 Siegen und einem Unentschieden erneut ihren Ruf als "Spätstarter" und sichertern
damit, wie im Vorjahr, noch rechtzeitig den Klassenerhalt.
 
Dabei sah es nach der Hinrunde recht düster aus. Auf den vorletzten Tabellenplatz mit gerade einmal 3 Siegen
fand sich die Mannschaft zum Jahreswechsel wieder.In  den drei Auftaktniederlagen, zwei davon gegen die Aufsteiger
Jena-Zwätzen und Gera - Westvororte, offenbarte die Mannschaft schon früh eine gewisse Lethargie im Abwehrverhalten. Auch das
folgende Unentschieden gegen Zeulenroda ( 2:2 ) konnte nicht darüber hinweg täuschen.
Erst am 7. Spieltag gab es mit dem 4:2 Sieg in Unterwellenborn den ersten vollen Erfolg, der im nächsten Spiel
gegen Blankenhain ( 3:1 ) veredelt werden konnte. Doch danach setzten die alten Fehler wieder ein, die mit
dem 3:3 in Bad Blankenburg zwar noch einen Punkt brachten, aber auch einen anderen Höhepunkt parat hatten.
In diesem Spiel verlor der VfR zwei Torhüter durch Platzverweise und gab so noch eine sichere 3:1 Führung aus der
Hand. Als sich im nächsten Spiel gegen Eisenberg noch Marcus Großer schwer am Kopf verletzte und ein langer Ausfall drohte,
schwanden die Hoffnungen auf einen Zwischenspurt. So war es dann auch, denn in den letzten sieben Spielen
des Jahres 2013 gab es nur noch einen Sieg beim FC Thüringen Jena.
 
Doch zunächst begann das neue Jahr wie das vorherige endete. Nach der Heimniederlage gegen Jena-Zwätzen verlor der
VfR auch das Auswärtsspiel in Saalfeld. Eine erneute Notbremse von Schlussmann Steven Kessel und eine 
gelb - rote Ampelkarte gegen Martin Ruckert brachte die zweite doppelte Unterzahl der Saison. Doch plötzlich ging ein
Ruck durch die Mannschaft, sie drehte einen 0:2 Rückstand in ein 2:2, Martin Wirth hielt den fälligen Foulelfmeter
und hatte Saalfeld am Rande einer Niederlage. Zwar gewann Saalfeld in der 90. Minute noch mit einem stark abseitsverdächtigen
Tor, doch plötzlich kam der notwendige Biss wieder. Die drei folgenden Spiele gegen Gera - Westvororte ( 4:1 ) , in Zeulenroda ( 3:2 ) und
gegen Schott Jena II ( 3:2 ) wurden gewonnen, Es folgte die unglückliche Niederlage gegen Unterwellenborn ( 2:3 ), in dem 
der VfR das Spiel machte, die Gäste aber die Tore schossen. In Blankenhain fand der VfR dann wieder in die Siegesspur zurück und
besiegte die Mannschaft aus dem Weimarer Land nach Pokal und Hinspiel zum dritten Mal ( 4:2 ).
 
Die Landesklassenstaffel Ost hatte es mit 17 Mannschaften und geplanten vier Absteigern mittlerweile auf ein Abstiegsfeld
von 8 Mannschaften gebracht, wöchentlich wechselten die Teams auf den gefährdeten Plätzen. Nach der eingeplanten 
Niederlage beim späteren Meister und Aufsteiger Eisenberg ( 0:3 ) und der vermeidbaren Pleite gegen Silbitz/ Crossen ( 0:1 )
fand sich der VfR wieder auf einem Abstiegsplatz. Um so mehr ließ der 5:0 Kantersieg beim damaligen Tabellen-Zweiten Weida
aufhorchen. Die Mannschaft spielte wie aus einem Guss und leitete für Weida den Abschied von den Aufstiegsträumen ein.
Doch anstatt nach diesem Dreier zu Hause gegen Greiz den Befreiungsschlag zu setzen, musste man sich mit 1:4 geschlagen geben.
Die hohe Effizienz der Gäste vor dem Tor machte den Unterschied an diesem Tag. 
Am Rande einer Niederlage hatte der VfR auch die Regionalliga - Reserve des ZFC Meuselwitz. Nach einer 2:1 Führung und tollem
Spiel kehrte die Mannschaft mit einer 2:3 Niederlage heim, die erst in der Nachspielzeit Realität wurde.
 
Da aber auch alle anderen Kellerkinder der Liga nicht punkten konnten, schaffte der VfR in Roschütz beim Tabellen-Dritten
den notwendigen Sieg ( 3:2 ), um sich vom Abstiegstrubel zu entfernen. So avanchierte das letzte Heimspiel gegen den dann bereits
feststehenden Absteiger FC Thüringen Jena zum Finale furioso. Mit 6 : 0, den zweithöchsten Saisonsieg der Liga überhaupt, 
wurde der Klassenerhalt gesichert, da sich zudem durch weniger Absteiger aus der Verbandsliga  die Absteigerzahl auf drei reduzierte.
So gelang dem VfR im letzten Spiel ohne Druck noch ein 2:1 Auswärtssieg in Teichel und die Sicherung des 12. Tabellenplatzes.
 
Statistik - Teil :
 
Punkte 
In der Hinrunde konnte der VfR lediglich 3 Siege und 3 Unentschieden verbuchen ( Platz 16 ). 12 Pkt. - 24 : 44 Tore
In der Rückrunde gelang der Mannschaft 8 Siege und ein Unentschieden ( Platz 7 ) 25 Ptk. - 38 : 28 Tore
 
Im heimischen Koseltal gewann der VfR nur 4 mal und spielte 2 mal Remis ( Platz 16 ) 14 Pkt. - 26 : 33 Tore
Auswärts gelangen 7 Siege und 2 Unentschieden ( Platz 7 ) 23 Pkt. - 36 : 39 Tore.
 
Nach Meister Eisenberg ( 79 ) und dem Vierten Weida ( 70 ) verfügt der VfR über die dritt beste Offensive ( 62 ).
Im Defensiv Verhalten bleibt in der Statistik nur der dritt schlechteste Wert ( 72 ). 
Mehr Tore kassierten nur Teichel ( 82 ) und Thüringen Jena ( 91 )
 
Spieler
Alle 32 Punktspiele bestritt Außenverteidiger Marcus Richter. Ihm folgen Kapitän Janek Köcher und Stürmer
Oliver Hölzel ( je 31 ), Innenverteidiger Martin Wirth ( 30 ) und Christoph Walther aus dem Mittelfeld ( 29 ).
David Linke ( 26 ), Steven Kessel ( 25 ), Martin Ruckert ( 23 ). Patrick Nazim ( 22 ), Martin Müller, Marcus Großer
und Hendrik Röppischer ( je 21 ), Riccardo Aust und Christopher Kolb ( je 20 ) folgen vor
Lucas Remmert ( 19 ), Maik Rzoska ( 15 ).
Der VfR setzte im Laufe der Saison insgesamt 27 Spieler ein.
 
Tore 
Erfolgreichster Torschütze der Saison war David Linke mit insgesamt 13 Toren. Janek Köcher erzielte 11 Treffer,
Marcus Großer ( 9 ), Patrik Nazim ( 8 ), Christoph Walther ( 6 ), Oliver Hölzel ( 5 ) und Andreas Michel ( 2 ) 
folgen in der Statistik. Je einmal trafen Christopher Kolb, Martin Wirth, Lars Hennemeier, Martin Müller, 
Hendrik Röppischer und Marcus Richter.  Zwei Treffer entsprangen Eigentoren (Eisenberg und Unterwellenborn).
 
Karten
In Sachen Fairness hat der VfR die schlechteste Saison hinter sich. 5 Rote Karten ( 4 davon Hinrunde ) sowie
5 gelb-rote Karten ( 3 davon Hinrunde ) bringen nur Platz 16 der Fairplay Tabelle ( 585 Pkt ). Nur Gera Westvororte ist
mit 670 Pkt. noch schlechter. Sieger in dieser Wertung ist der Meister Eisenberg mit 220 Punkten.
In diese Statistik fliesen zudem die 56 gelben Verwarungskarten mit ein. 
 
Sünder 
Steven Kessel ( 2 Rot / 2 Gelb ), Hendrik Röppischer ( 1 Rot / 1 Gelb-Rot / 7 Gelb ) Patrick Nazim ( 1 Rot / 6 Gelb )
und David Linke ( 1 Rot / 3 Gelb ) erbrachten den VfR insgesamt 16 Sperrtage.
Zusätzlich nach Gelb Rot durften Martin Ruckert ( 2 ), Christopher Kolb und Lucas Remmert das nächste Spiel pausieren.
 
Zuschauer 
Die meisten Zuschauer bei den Heimspielen hatte Saalfeld mit 3.565 Besuchern. Der VfR konnte bei diesen 17
Begegungen 1.934 Gäste zählen und liegt damit auf Platz 5. Die wenigsten Zuschauer hatte der SV Schott Jena II
mit 595 Zuschauern. 
Die meisten Zuschauer kamen in der Liga zum Spiel Saalfeld gegen Schott Jena II mit 480 Zuschauern.
Beim VfR war die Begegnung gegen Bad Blankenburg mit 205 das am besten besuchte Spiel.
Lediglich 70 Besucher lockte das Winterspiel gegen Teichel.